Sagen, Legenden, Folklore und Mythen ermöglichen es uns, unsere Existenz in jede Richtung neu zu denken. Deshalb fühle ich mich zu Ihnen hingezogen. In der realen Welt und ihrer Geschichte habe ich oft das Gefühl, nicht dazuzugehören, nicht erzählt zu werden, eine Existenz dazwischen zu haben. Ich existiere zwischen Kontinenten, zwischen Kulturen, zwischen Farben und zwischen Geschichten verschiedener Völker und Erzählungen verschiedener Nationen. Zwischen Konzepten, Wahrheiten, Realitäten. Mythen jedoch ermöglichen es, uns unsere eigene Geschichte vorzustellen, uns wieder mit unseren Vorfahren zu verbinden und einen Raum zu schaffen, in dem wir, ohne uns rechtfertigen zu müssen, existieren können. Ein Raum dazwischen, den man endlos ausdehnen kann. Ein Ort ohne Grenzen, in dem wir uns begegnen und uns ein Zuhause vorstellen können. Und ist nicht jede Geschichte am Ende eh nur ein Mythos?
Getrieben von der Sehnsucht, sich an die eigene Herkunft und Ahnenlinien zu erinnern und Heimat zu schaffen, formt MAWU LISA einen Raum für eine hybride, afro-diasporische Sage. Sechs Schwarze Performer*innen begegnen und begeben sich hierfür auf eine multi-sphärische Suche nach ihrem individuellen und kollektiven, kulturellen und spirituellen Erbe. Dabei reflektieren sie identitätsstiftende, popkulturelle und politische Momente, greifen koloniale Bilder auf um sie zu revidieren. Sie ergründen körperlich archiviertes Wissen, spirituelle Praktiken und familiäre Traditionen.
Auf Deutsch, Englisch und Weitere. Mit Übertiteln. Laute Musik und Stroboskop.
Dauer: ca. 60 Min.
Künstlerische Leitung: ZOE (Marie-Zoe Buchholz)
Choreografie, Performance: Gifty Lartey, Juan David Mendez, Mandhla Ndubiwa, Maryline Ogboko, Shayne Stubbs und ZOE
Regie Assistenz: Maryline Ogboko
Produktionsleitung: Lena Peters
Dramaturgie: Sophie Yukiko
Musikalische Leitung und Sound Design: Amro Assy
Komposition: Amro Assy, Mandhla Ndubiwa
Text: Mandhla Ndubiwa, ZOE
Technische Leitung, Licht Design: Sascha Görg
Stage Design / Requisite: Theresa Weber
Kostüm Design: Dietrich & Kock.
HAUS MAWU - freie Kompanie unter der Leitung von ZOE
Mit der Intention Realitäten mittels Folklore, Fiktion und Popkultur zu reflektieren schafft HAUS MAWU einen Raum, um Körper und Geschichten in einer post-patriarchalen Heterotopie zu visualisieren. Dabei versteht die Kompanie sich als kollaborative Initiative für verschiedene Künstler*innen, welche diasporische, queere und intersektionale Perspektiven fokussiert. Durch interdisziplinäres Storytelling, multimediale Performances und rituelle Praktiken sollen Orte transformiert, Ästhetiken erweitert und hybride Sphären geschaffen werden, in denen innovative Formen und Verbindungen von Kunst, Identität und Community entstehen können.Produziert von ZOE / HAUS MAWU, koproduziert durch das tanzhaus nrw.
Gefördert durch die Kunststiftung NRW, das Kulturamt Düsseldorf, dem Landesbüro Freie Darstellende Künste mit Mitteln aus dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Unterstützt durch das Theatermuseum Düsseldorf